Sharing Heritage: Bibel und Koran
Eine intertextuelle Lektüre von Mirjam – Maria – Maryam
DOI:
https://doi.org/10.20377/rpb-103Schlagworte:
Bibel, Koran, Intertextualität, Maria, Kulturelles ErbeAbstract
Bibel und Koran sind Schätze des kulturellen Erbes der Menschheit. Als Meisterstücke der Weltliteratur sind sie nicht nur bedeutungsvolle Bildungsgüter für jüdische, christliche und muslimische Gläubige, sondern für alle Menschen. Neben einer theologischen Teilhabe an Bibel und Koran hat eine intertextuelle Lektüre auch einen gesellschaftlichen Mehrwert. Der Beitrag geht der Fragestellung nach, inwiefern eine intertextuelle Lektüre von Bibel und Koran einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs über Christentum und Islam in Europa leisten kann. Insgesamt gibt es 25 Figuren, die als ‚shared heritage‘ in Bibel und Koran vorkommen und sich für eine intertextuelle Lektüre eignen, weil sie einen hohen Wiedererkennungswert haben (Interfiguralität), den Leseeinstieg erleichtern und die Schriftverbundenheit von Bibel und Koran hervorheben – darunter auch die Figur der Maria. Maria ist sowohl in der christlichen und islamischen Tradition als auch darüber hinaus bekannt. Die exegetische Darstellung von drei ausgewählten Szenen (Ex 15,20-21; Lk 1,46-55; Sure 3:35-47) dient der Konkretisierung und hebt den Reichtum an Deutungs- und Lernmöglichkeiten hervor.