Interreligiöses Lernen an Biografien
„Vorbilder“ in der Balance zwischen integrativer Vereinnahmung und bewusster Fremdheit
DOI:
https://doi.org/10.20377/rpb-5Schlagworte:
Biografisches Lernen, Interreligiöses Lernen, religiöse Rollenmodelle, Wertebildung, existenzielles LernenAbstract
Auch wenn der Ansatz des biografischen Lernens in der Religionspädagogik mittlerweile nicht mehr nur auf christliche Persönlichkeiten bezogen wird, steht ein explizit theoretisches Nachdenken über die interreligiöse Lerndimension noch aus. Wie also können biografische Ausschnitte nicht-christlicher „Vorbilder“ aus Vergangenheit und Gegenwart im Religionsunterricht nicht nur moralische, sondern auch religiöse Orientierung bieten? Der Artikel zeigt zwei Optionen anhand zweier unterschiedlicher methodischer Zugänge auf: Zum einen wird eine unterrichtspraktische Umsetzung analysiert und mit Hilfe der Prinzipien des interreligiösen Lernens weiterentwickelt, zum anderen neuere theoretische Überlegungen aus dem interreligiösen Lernen aufgegriffen und konkretisiert. Die Spanne der gewählten Biografien ist dabei bewusst weit gefasst: Am aktuellen Beispiel Malala Yousafzais einerseits und der klassischen buddhistischen Legende der vier Ausfahrten Siddhartas andererseits wird deutlich, wie durch spannungsvolles Ausbalancieren von unspezifisch-integrativen und spezifisch-fremden Impulsen existenziell relevante Lernanlässe entstehen können.