Standardwerke als religionsdidaktisches Langzeitgedächtnis

Zum Verhältnis zwischen Deskriptivität, Normativität und Empirie in ausgewählten Lehrbüchern

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.20377/rpb-259

Schlagworte:

deskriptiv/Deskriptivität, normativ/Normativität, empirisch/Empirie, Lehrbuch/Lehrwerk, Herausgeber/Herausgeberin, konzeptionell

Abstract

Religionsdidaktische Standardwerke prägen die (Aus-)Bildung von (zukünftigen) Religions­lehrkräften über lange Zeiträume. Wie verhalten sich in ihnen deskriptive, normative und empirische Anteile? Ausgehend von einer allgemeinen Begriffsklärung wird die Bedeutung dieser Termini bzw. der damit assoziierten Verfahren in der Methodologie der Religionsdidaktik erhoben. Anhand ausgewählter Standardwerke wird gezeigt, dass sich das Gegensatzpaar deskriptiv – normativ, anders als man vielleicht vermuten würde, nicht als Instrument zur Analyse und zum Vergleich von Lehrwerken eignet. Fruchtbar hingegen ist eine Untersuchung der empiri­schen Anteile und ihrer Funktion. Hier lassen sich im Blick auf die ausgewählten Lehrbücher begründete Aussagen treffen und Trends erkennen, die sich aus der Entwicklung der Religionsdidaktik als wissenschaftlicher Disziplin in den letzten zwei Jahrzehnten erklären. Darüber hinaus erbringt die Untersuchung vier Handlungsimpulse für die Religionsdidaktik: Es werden Desiderate in der empirischen Forschung benannt und eine stärkere Konturie­rung der Hermeneutik gefordert. Das permanente Spannungsverhältnis zwischen empirischen und hermeneuti­schen Methoden erfährt eine theologische Deutung. Schließlich wird dafür plädiert, das Bewusstsein für den Stel­lenwert der Deskriptivität zu schärfen, die ein gleichermaßen unterschätztes wie unerlässliches Instrument für wis­senschaftliches Arbeiten darstellt.

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Veröffentlicht

2023-09-20

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