Vorwissen? Fehlanzeige!

Perspektiverweiterungen durch eine historisch arbeitende Religionspädagogik

Autor/innen

  • Matthias Werner Lehrstuhl für Didaktik des kath. Religionsunterrichtes und Religionspädagogik, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Augsburg https://orcid.org/0000-0001-7052-7420

DOI:

https://doi.org/10.20377/rpb-1940

Schlagworte:

Historische Religionspädagogik, Vorwissen, Situationsanalyse, Würzburger Synode, Erfahrungsfundament

Abstract

Anhand des Beispiels der in religionspädagogischen Texten häufig begegnenden Einschätzung, Lernenden fehle es an (religiösem) Vorwissen, plädiert der Beitrag für eine stärkere Einbeziehung der Erkenntnisse einer historisch arbeitenden Religionspädagogik, die Forschende sensibilisiert, im Heute begegnende Problemstellungen nicht autark zu verstehen., und animiert, selbst Vorarbeiten und Trittspuren offenzulegen, denen es sich – zumindest für einen Teil des Weges – zu folgen lohnt. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen religiöser Bildung im Laufe der Zeit gewandelt haben mögen, können durch diachrone Textanalysen wiederkehrende Herausforderungen und Fragestellungen herausgearbeitet und für heutige Entwürfe fruchtbar gemacht werden. Eine begleitende diachrone Betrachtungsweise des religionspädagogischen Vorliegenden schafft eine Reflexionsdistanz, die bestehende Einsichten und bereits Geleistetes als wertvolle Impulse sichtbar macht und Argumentationsstrukturen erweitert. So können aus den Erfahrungen der Vergangenheit Strategien und Lösungsansätze für die Herausforderungen der Gegenwart entwickelt und produktiv für die Gestaltung heutiger Religionspädagogik genutzt werden.

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Veröffentlicht

2025-05-20

Zitationsvorschlag

Werner, M. (2025) „Vorwissen? Fehlanzeige! Perspektiverweiterungen durch eine historisch arbeitende Religionspädagogik“, Religionspädagogische Beiträge, S. 1–11. doi: 10.20377/rpb-1940.

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