Subjektive Theorien zu religiöser Vielfalt von katholischen Religionslehrkräften. Eine explorative Studie

Autor/innen

  • Matthias Gronover Eberhard Karls Universität Tübingen
  • David Ambiel Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Ulrich Riegel Universität Siegen
  • Malte Brügge-Feldhake Universität Siegen
  • Sophia Jumpertz Universität Siegen
  • Maximiliane Krämer Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Reinhold Boschki Eberhard Karls Universität Tübingen

DOI:

https://doi.org/10.20377/rpb-160

Schlagworte:

religiöse Vielfalt, Heterogenität, Religionsunterricht, Inhaltsanalyse, Pluralitätsfähigkeit

Abstract

Subjektive Theorien von Religionslehrkräften spielen eine zentrale Rolle in der religionspäda­gogischen Theoriebildung. Zugleich stellen empirische Erhebungen subjektiver Theorien zur religiösen Vielfalt ein Desiderat der religionspädagogischen Forschung dar. Der Beitrag adressiert dieses Desiderat, indem er im Rahmen einer explorativen Interviewstudie Vorstellungen religiöser Vielfalt von Religionslehrkräften untersucht. Die in­haltsanalytische Untersuchung ergibt zwei Heuristiken, gemäß denen religiöse Vielfalt von Lehrkräften konstruiert wird. Einerseits greifen sie auf die nominalen Kategorien des Religionsdiskurses zurück, andererseits lässt sich ein vierdimensionales Modell entdecken, das religiöse Differenz entlang einer positionellen, einer stilistischen, einer kontextuellen und einer biografischen Dimension erfasst. Dieser Befund wird abschließend diskutiert

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Veröffentlicht

2022-02-17

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